Catering im Wandel: Warum Qualität und Herkunft heute entscheidend sind
Von der Massenabfertigung zur bewussten Genusskultur
Die Catering-Branche durchlebt einen fundamentalen Wandel: Gäste erwarten nicht mehr nur satte Portionen, sondern nachvollziehbare Herkunft, nachhaltige Produktion und authentischen Geschmack. Unternehmen, die heute noch auf anonyme Industrieware setzen, verlieren das Vertrauen anspruchsvoller Kunden. Dieser Ratgeber zeigt konkret, wie Sie Qualität und Transparenz zu Ihrem Wettbewerbsvorteil machen und warum 2025 das Jahr ist, in dem regionale Partnerschaft über Massenproduktion siegt.

1. Der Paradigmenwechsel: Was Gäste heute wirklich erwarten
Die Anforderungen an professionelles Catering haben sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Wer heute noch nach dem Prinzip "Hauptsache satt und günstig" arbeitet, verfehlt die Erwartungen einer neuen Generation von Entscheidern.
Von Quantität zu Qualität:
Bis vor wenigen Jahren stand bei Catering-Buchungen die Menge im Vordergrund: möglichst viele Optionen, große Portionen, niedriger Preis. Diese Mentalität ändert sich grundlegend. Laut aktuellen Branchenstudien legen 80 Prozent der Verbraucher großen Wert auf Herkunftsangaben bei Lebensmitteln. Bei Business-Kunden, die Catering für Firmenevents buchen, liegt diese Zahl sogar bei über 85 Prozent.
Der Trend geht hin zu "weniger ist mehr": Vier exzellent zubereitete Gerichte mit nachvollziehbarer Herkunft überzeugen mehr als ein überladenes Buffet mit anonymer Industrieware. Konzepte wie "PUR – weniger Vielfalt, mehr Qualität" setzen auf Minimalismus mit Zutaten aus maximal 50 Kilometer Umkreis. Gäste zahlen bereitwillig höhere Preise, wenn Qualität und Transparenz stimmen.
Die neue Transparenzerwartung:
Moderne Gäste wollen wissen: Woher kommt das Fleisch? Aus welcher Region stammt das Gemüse? Wie wurde produziert? Diese Fragen sind keine Randerscheinung mehr, sondern Standarderwartung. Vier von fünf Verbrauchern halten Herkunftsangaben für wichtig oder sehr wichtig – eine Zahl, die den Handlungsdruck auf Caterer verdeutlicht.
In Schweizer Restaurants ist Herkunftskennzeichnung bereits seit Jahren Pflicht. Deutschland und Österreich ziehen nach: Seit 2024 gilt erweiterte Kennzeichnungspflicht für frisches Fleisch auch an der Bedientheke. Die Gastronomie wird folgen – freiwillige Transparenz wird zum Wettbewerbsvorteil, bevor gesetzliche Verpflichtungen kommen.
Konkrete Zahlen zum Marktwandel:
Der US-Catering-Markt zeigt die globale Entwicklung: Von 72 Milliarden Dollar Umsatz 2023 auf prognostizierte 124 Milliarden bis 2032 – ein jährliches Wachstum von 6,2 Prozent. Dieses Wachstum speist sich nicht aus Billig-Masse, sondern aus Premium-Angeboten. Corporate Catering wächst besonders stark, weil Unternehmen in Mitarbeiterzufriedenheit und hochwertige Geschäftsessen investieren.
Was Gäste konkret fordern:
Nachvollziehbare Herkunft:
- Name des Bauernhofs oder Lieferanten
- Region der Produktion
- Tierhaltungsform bei Fleisch
- Bio-Zertifizierungen sichtbar machen
Nachhaltige Konzepte:
- Saisonale Zutaten statt Importware
- Zero-Waste-Ansätze mit vollständiger Verwertung
- Mehrwegverpackungen oder kompostierbare Alternativen
- Kurze Transportwege mit messbarer CO2-Einsparung
Authentische Qualität:
- Frische Zubereitung statt Convenience-Produkte
- Handwerkliche Verarbeitung
- Verzicht auf unnötige Zusatzstoffe
- Geschmack, der Herkunft widerspiegelt
Individuelle Optionen:
- Vegetarische und vegane Alternativen als Standard
- Berücksichtigung von Allergien und Unverträglichkeiten
- Kulturell sensitive Menüs
- Flexible Portionsgrößen
Der Unterschied zwischen Anspruch und Realität:
Viele Caterer behaupten, diese Kriterien zu erfüllen – die Realität sieht oft anders aus. "Regional" bedeutet bei manchen Anbietern "irgendwo aus Deutschland", ohne konkrete Nachweise. "Frisch zubereitet" kann auch bedeuten: Convenience-Produkte aufwärmen. Kritische Nachfragen entlarven schnell, wer tatsächlich transparent arbeitet und wer nur Marketing betreibt.
Tipp: Fordern Sie bei Catering-Angeboten konkrete Nachweise: Wer ist der Fleischlieferant? Welcher Hof beliefert mit Gemüse? Gibt es Fotos der Produktionsküche? Seriöse Caterer wie Bernemann & Röhl mit eigener Meisterfleischerei können diese Fragen präzise beantworten und laden Sie sogar zur Betriebsbesichtigung ein.
2. Regionale Partnerschaft vs. anonyme Großlieferanten
Der Unterschied zwischen regionalem Catering mit handwerklicher Basis und industrieller Massenproduktion entscheidet über Geschmack, Vertrauen und letztlich über den Erfolg Ihres Events.
Das Modell der regionalen Wertschöpfung:
Regionale Catering-Partner (z.B. Meisterfleischereien):
- Direkter Bezug von 5-15 lokalen Landwirten im Umkreis von 30-80 km
- Persönliche Beziehung: Caterer kennt Höfe und Haltungsbedingungen
- Tägliche Frischlieferung oder Abholung, keine Zwischenlagerung
- Handwerkliche Verarbeitung in eigener Produktion
- Kurze Transportwege: 30-80 km statt 500-1500 km
- Vollständige Transparenz: Jedes Tier, jede Lieferung ist rückverfolgbar
- Flexibilität bei Sonderwünschen und Menüanpassungen
- Wertschöpfung bleibt in der Region
Industrielle Großlieferanten:
- Anonyme Sammelbetriebe aus ganz Europa
- Keine Transparenz über einzelne Herkunftshöfe
- Lange Lieferketten mit mehreren Zwischenhändlern
- Zentralproduktion in Großküchen mit Convenience-Basis
- Transportwege von 500-2000 km sind normal
- Rückverfolgung endet beim Zwischenhändler
- Standardmenüs ohne individuelle Anpassung
- Wertschöpfung bei internationalen Konzernen
Warum Regionalität messbare Vorteile bringt:
Geschmacklich: Gemüse, das gestern geerntet wurde, schmeckt fundamental anders als Ware, die 7-10 Tage Lieferkette hinter sich hat. Fleisch von Tieren aus stressfreier Schlachtung in regionalen Betrieben ist zarter und aromatischer als Massenware aus Großschlachthöfen.
Ökologisch: Ein Rind aus 50 km Entfernung verursacht 85-90 Prozent weniger CO2 als importiertes Fleisch. Diese Zahlen können Sie Ihren Gästen kommunizieren – ein zunehmend wichtiger Faktor für nachhaltigkeitsorientierte Unternehmen.
Wirtschaftlich: Regionale Wertschöpfungsketten stärken die lokale Wirtschaft. Jeder Euro, den Sie bei einem regionalen Caterer ausgeben, generiert 2,50-3,20 Euro Wertschöpfung in der Region (Multiplikatoreffekt). Bei internationalen Ketten liegt dieser Wert unter 1,20 Euro.
Risiko-Management: Regionale Partner bieten höhere Versorgungssicherheit. Während globale Lieferketten durch Krisen (Pandemie, Konflikte, Klimaereignisse) störungsanfällig sind, funktionieren kurze regionale Ketten stabiler.
Planungsprozess: Regional vs. Industrial:
6 Wochen vor Event – Regional: Caterer bespricht mit Ihnen die Gästezahl und Vorlieben. Er kontaktiert seine Partner-Landwirte, reserviert Fleisch-Kontingente, plant saisonales Gemüse. Sie erhalten Informationen über die konkreten Höfe.
6 Wochen vor Event – Industrial: Caterer wählt aus Standardkatalog. Bestellung geht an Großhändler, der bei verschiedenen anonymen Lieferanten ordert. Keine Transparenz für Sie als Kunde.
1 Woche vor Event – Regional: Finale Absprachen. Fleisch wird aus der eigenen Reifekammer geholt, Gemüse vom Partnerhof frisch geliefert. Sonderwünsche können noch berücksichtigt werden.
1 Woche vor Event – Industrial: Tiefkühl-Ware wird aus Zentrallager angeliefert. Keine Flexibilität mehr möglich. Convenience-Basis wird vorbereitet.
Event-Tag – Regional: Frische Zubereitung in mobiler Küche oder vor Ort. Showkochen möglich. Team kann Fragen zu Herkunft beantworten. Foodtruck-Konzepte schaffen Erlebnis-Charakter.
Event-Tag – Industrial: Aufwärmen von vorgefertigten Komponenten. Servicepersonal kennt Herkunft nicht. Standardabwicklung ohne Besonderheiten.
Preisvergleich – Die Wahrheit hinter "günstigen" Angeboten:
Beispiel: Catering für 50 Personen, Buffet mit Fleisch-Hauptgericht
Regional & Handwerklich:
- 42€ pro Person
- Frisches Fleisch (21 Tage gereift) vom Hof 45 km entfernt
- Saisonales Gemüse von 3 Partnerhöfen
- Eigene Herstellung von Saucen, Beilagen, Desserts
- Servicepersonal mit Produkt-Know-how
- Gesamt: 2.100€
Industrial & Anonym:
- 28€ pro Person
- Fleisch aus EU-Sammelbetrieb (Herkunft unklar)
- Tiefkühl-Gemüse-Mix, ganzjährig verfügbar
- Fertigsaucen, Convenienc
e-Beilagen
- Angelerntes Personal ohne Fachkenntnis
- Gesamt: 1.400€
Unterschied: 700€ (33% teurer)
Diese 700€ Mehrkosten bringen jedoch:
- Geschmackserlebnis, das Gäste bemerken und schätzen
- Nachhaltigkeits-Story für Ihre Unternehmenskommunikation
- Unterstützung der regionalen Wirtschaft (messbar!)
- Geringeres Risiko für Lebensmittelskandale
- Höhere Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit
Umgerechnet auf den Einzelgast: 14€ Mehrpreis für echte Qualität – eine Investition, die sich lohnt.
Hinweis: Hinterfragen Sie Dumping-Angebote kritisch. Catering unter 25€ pro Person bei Fleischgerichten ist nur durch massive Qualitätsabstriche möglich: Industriefleisch mit verkürzter Reifung, Convenience-Produkte, angelerntes Personal. Diese Einsparungen schmecken Ihre Gäste sofort.
3. Nachhaltigkeit als Qualitätsmerkmal: Zero Waste und Circular Food
Nachhaltiges Catering ist 2025 kein Nice-to-have mehr, sondern Grundvoraussetzung für anspruchsvolle Auftraggeber. Die gute Nachricht: Echte Nachhaltigkeit und Qualität bedingen einander.
Die drei Säulen nachhaltigen Caterings:
Säule 1: Regionale Beschaffung mit kurzen Wegen
Transportwege sind einer der größten CO2-Treiber im Catering. Der Unterschied ist dramatisch:
- Regionales Rindfleisch (50 km): 0,3 kg CO2 pro kg Fleisch (Transport)
- EU-Import (800 km): 2,8 kg CO2 pro kg Fleisch (Transport)
- Übersee-Import (8.000 km): 15,2 kg CO2 pro kg Fleisch (Transport inkl. Kühlung)
Saisonales Gemüse aus regionalem Anbau spart zusätzlich:
- Keine beheizten Gewächshäuser
- Kein energieintensiver Import-Flug
- Optimale Reife bei der Ernte
- Bis zu 85 Prozent weniger CO2 als Import-Ware
Konkret: Ein Catering für 100 Personen mit regionalen Zutaten spart gegenüber Standard-Import etwa 180-250 kg CO2 – das entspricht 1.200 km Autofahrt.
Säule 2: Zero Waste – Vollständige Verwertung statt Wegwerfkultur
Die Lebensmittelverschwendung in der Gastronomie ist enorm: Bis zu 30 Prozent aller eingekauften Lebensmittel landen im Müll. Professionelle Zero-Waste-Konzepte reduzieren dies auf unter 5 Prozent.
Praktische Zero-Waste-Strategien:
Nose-to-Tail bei Fleisch: Statt nur Edelstücke zu verarbeiten, nutzen handwerkliche Betriebe das gesamte Tier. Aus "minderwertigen" Teilen entstehen Terrinen, Würste, Fonds und Saucen. Knochen werden zu Kraftbrühe, Fett zu Schmalz. Diese Vollverwertung ist nicht nur nachhaltig, sondern kulinarisch hochwertig.
Root-to-Stem bei Gemüse: Karottengrün wird zu Pesto, Brokkolistrünke zu Cremesuppe, Blumenkohlblätter gegrillt als Beilage. Moderne Caterer erschließen den vollen Geschmack von Gemüse, statt 40 Prozent wegzuwerfen.
Circular Food – Der Kreislauf-Gedanke: Nicht mehr zwischen Haupt- und Nebenprodukten unterscheiden. Tresterfrom Gemüsesäften wird zu Crackern verarbeitet, Brotüberreste zu hochwertigem Paniermehl, Kaffeesatz zu Dünger für Partner-Gärtner. Dieser Ansatz schließt Kreisläufe und reduziert Abfall um bis zu 80 Prozent.
Säule 3: Verpackung und Logistik
Einwegplastik ist der sichtbarste Nachhaltigkeitskiller. Moderne Lösungen:
Mehrwegsysteme: Professionelle Gastro-Geschirrmobile mit Porzellan, Edelstahlbesteck und Gläsern. Nach dem Event Rücknahme, professionelle Reinigung, Wiederverwendung. Rechnet sich ab 40 Personen gegenüber Einweg.
Kompostierbare Alternativen: Palmblatt-Teller, Zuckerrohr-Schalen, Holzbesteck. Wichtig: Echte Kompostierbarkeit prüfen (DIN EN 13432), nicht nur "biologisch abbaubar" (kann Jahrzehnte dauern).
Kreative Servierkonzepte: Suppe im ausgehöhlten Kürbis, Fingerfood auf Schieferplatten, Dessert in essbaren Schalen aus Schokolade. Solche Konzepte reduzieren nicht nur Müll, sondern schaffen Instagram-Momente.
Typische Fehler bei Nachhaltigkeits-Behauptungen – und wie Sie sie erkennen:
Fehler 1: Greenwashing ohne Substanz-Erkennungszeichen: Vage Aussagen wie "Wir achten auf Nachhaltigkeit" ohne konkrete Zahlen oder Nachweise.Lösung: Fragen Sie nach messbaren Fakten: Wie viel Prozent der Zutaten kommen aus welchem Radius? Welche CO2-Einsparung erreichen Sie dokumentiert? Welche Zertifikate haben Sie?
Fehler 2: Regionale Kernprodukte, anonymer Rest-Erkennungszeichen: "Regionales Fleisch" steht groß auf der Website, aber Beilagen, Saucen und Desserts kommen aus Großhandel.Lösung: Fragen Sie explizit nach ALLEN Komponenten. Echte regionale Caterer können für jede Zutat Herkunft nennen.
Fehler 3: Bio-Label ohne Konsequenz-Erkennungszeichen: Einzelne Bio-Produkte werden hervorgehoben, der Rest ist konventionell.Lösung: Erkundigen Sie sich nach dem Bio-Anteil. Seriöse Anbieter arbeiten mit mindestens 60-80 Prozent Bio-Zutaten bei ausgelobten Bio-Menüs.
Fehler 4: Einweg-Verpackung bei "nachhaltigem" Catering-Erkennungszeichen: Das Essen ist bio und regional, kommt aber in Plastik-Einwegboxen.Lösung: Nachhaltigkeit endet nicht bei der Zutat. Bestehen Sie auf Mehrweg oder echten Kompostierlösungen.
Kommunikation der Nachhaltigkeit:
Machen Sie Ihre Nachhaltigkeitsleistung sichtbar! Moderne Caterer bieten:
- CO2-Fußabdruck-Rechner für Ihr Menü
- Infokarten am Buffet mit Herkunftsgeschichten
- QR-Codes zu Partnerhöfen und Produzenten
- Zusammenfassung der Nachhaltigkeits-Kennzahlen fürs interne Reporting
Diese Transparenz stärkt Ihr Unternehmensimage und gibt Ihnen echte Zahlen für CSR-Berichte.
Tipp: Nutzen Sie nachhaltige Catering-Events für Ihre externe Kommunikation. Ein Post mit "Unser Sommerfest mit 100% regionalen Zutaten aus 40 km Umkreis hat 180 kg CO2 gespart" schafft Aufmerksamkeit und zeigt gelebte Unternehmenswerte. Die Catering-Broschüre von Bernemann & Röhl zeigt konkrete Nachhaltigkeitskonzepte für verschiedene Event-Formate.
4. Qualitätssicherung: Checkliste für die Caterer-Auswahl
Die Auswahl des richtigen Catering-Partners entscheidet über Erfolg oder Enttäuschung Ihres Events. Mit dieser systematischen Prüfung erkennen Sie echte Qualität.
Die 10-Punkte-Qualitätscheckliste:
1. Herkunftstransparenz:
- Kann der Caterer Lieferanten namentlich nennen?
- Gibt es dokumentierte Partnerschaften mit Höfen/Produzenten?
- Werden Herkunftsangaben schriftlich garantiert?
- Sind Betriebsbesichtigungen möglich?
2. Eigene Produktionskapazität:
- Hat der Caterer eigene Produktionsküche?
- Gibt es handwerkliche Kompetenz (Metzger, Koch-Ausbildung)?
- Wird täglich frisch produziert oder aufgewärmt?
- Welcher Anteil ist Eigenproduktion vs. Zukauf?
3. Transparente Kostenkalkulation:
- Sind alle Leistungen einzeln aufgeschlüsselt?
- Gibt es versteckte Nebenkosten (Anfahrt, Aufbau, Abbau)?
- Wird der Preis je nach Qualitätsstufe differenziert?
- Sind Referenzpreise für Einzelkomponenten nachvollziehbar?
4. Flexibilität und Individualisierung:
- Können Menüs individuell angepasst werden?
- Wie wird mit Allergien und Sonderwünschen umgegangen?
- Sind kurzfristige Gästezahl-Änderungen möglich (bis wann)?
- Gibt es kreative Lösungen statt Standardantworten?
5. Nachhaltigkeitskonzept:
- Welcher Prozentsatz der Zutaten kommt aus welchem Umkreis?
- Wie wird mit Lebensmittelresten umgegangen?
- Welche Verpackungslösungen werden angeboten?
- Gibt es messbare CO2-Daten für Ihr Event?
6. Hygiene und Zertifikate:
- Aktuelle Hygienezertifikate vorhanden?
- HACCP-Konzept dokumentiert?
- Regelmäßige Gesundheitsamt-Kontrollen mit Protokollen?
- Schulungsnachweise für Personal?
7. Referenzen und Erfahrung:
- Nachweisbare Referenzen für vergleichbare Events?
- Wie lange ist der Caterer am Markt?
- Gibt es Bewertungen von echten Kunden (nicht nur Website)?
- Können Sie Referenzkunden kontaktieren?
8. Servicekompetenz:
- Qualifikation des Personals (Ausbildung, Schulungen)?
- Verhältnis Servicepersonal zu Gästen (max. 1:15)?
- Kommunikationsfähigkeit und Produktkenntnis?
- Erscheinungsbild und Auftreten?
9. Notfallkonzept:
- Was passiert bei technischen Problemen?
- Gibt es Backup-Lösungen bei Lieferengpässen?
- Wie wird bei Krankheitsausfall von Personal reagiert?
- Sind Versicherungen für Eventausfall vorhanden?
10. Probetermin:
- Bietet der Caterer Verkostungen an?
- Können Sie Produktionsweise vorab prüfen?
- Gibt es transparente Menü-Muster?
- Wird auf Feedback eingegangen?
Bewertungsschema: Punktevergabe
Vergeben Sie für jedes Kriterium 0-10 Punkte:
- 90-100 Punkte: Exzellenter Partner, bedenkenlos buchbar
- 70-89 Punkte: Solider Caterer mit kleinen Schwächen
- 50-69 Punkte: Durchschnitt mit deutlichem Verbesserungsbedarf
- Unter 50 Punkte: Finger weg, zu viele Risiken
Der Vergleichsprozess:
Phase 1 – Erste Sichtung (3-5 Caterer):Holen Sie Erstangebote mit groben Eckdaten ein. Prüfen Sie Websites auf Transparenz, Referenzen und Qualitätsversprechen. Reduzieren Sie auf 2-3 Favoriten.
Phase 2 – Detailgespräch (2-3 Caterer):Persönliche Gespräche oder Videocalls. Stellen Sie Fragen aus der Checkliste. Achten Sie auf Beratungsqualität: Gute Caterer fragen viel nach Ihren Vorstellungen, schlechte verkaufen Standardpakete.
Phase 3 – Probetermin (2 Caterer):Verkostung ist Pflicht bei Events über 5.000€ Budget. Prüfen Sie Präsentation, Geschmack, Service. Bei Bernemann & Röhl können Sie sogar die Produktionsräume besichtigen.
Phase 4 – Finale Entscheidung:Vergleichen Sie nicht nur den Preis, sondern Preis-Leistungs-Verhältnis. 15-20 Prozent Mehrkosten für deutlich bessere Qualität sind meist gut investiert.
Red Flags – Warnzeichen bei der Caterer-Auswahl:
- Verweigert Herkunftsnachweise ("Betriebsgeheimnis")
- Kann Produktionsweise nicht erklären
- Keine Referenzen außer eigener Website
- Reagiert gereizt auf kritische Fragen
- Drängt zu schneller Entscheidung ohne Bedenkzeit
- Verweigert Probetermine
- Keine schriftlichen Hygienezertifikate
- Nur Pauschalangebote, keine individuelle Kalkulation
Langfristige Partnerschaft vs. Event-Hopping:
Wenn Sie einen guten Caterer gefunden haben, bauen Sie eine langfristige Beziehung auf:
- Regelmäßige Kunden erhalten bevorzugte Termine
- Individuelle Rabatte bei Mehrfachbuchungen
- Kulante Stornobedingungen bei Vertrauensbasis
- Kontinuierliche Qualitätsverbesserung durch Feedback
- Planungssicherheit für beide Seiten
Tipp: Dokumentieren Sie Ihre Catering-Events systematisch: Was lief gut? Was könnte besser sein? Gästefeedback sammeln. Diese Daten helfen bei der Optimierung zukünftiger Buchungen und zeigen dem Caterer, dass Sie Qualität ernst nehmen.
5. FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Qualität und Herkunft im Catering
Warum ist regionales Catering oft teurer als Angebote von Großanbietern?
Regionales Catering kostet typischerweise 15-30 Prozent mehr als industrielle Massenproduktion – aus nachvollziehbaren Gründen. Lokale Landwirte mit artgerechter Tierhaltung und nachhaltiger Bewirtschaftung haben höhere Produktionskosten als Industriebetriebe. Fleisch mit 21-28 Tagen Reifung ist teurer als Turbo-Reifung unter Vakuum. Handwerkliche Verarbeitung mit ausgebildeten Fachkräften kostet mehr als angelerntes Personal beim Aufwärmen von Convenience-Produkten. Tägliche Frischlieferungen kleiner Mengen sind aufwändiger als Sammelbestellungen aus Zentrallagern. Echter Service mit Produktkenntnis erfordert geschultes Personal. Diese Mehrkosten bringen jedoch direkten Gegenwert: Geschmack, den Gäste spüren, Transparenz für Ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung, regionale Wertschöpfung und deutlich geringeres Risiko für Lebensmittelskandale. Die Frage ist nicht "Warum so teuer?", sondern "Wie kann billiges Catering überhaupt funktionieren?" – und die Antwort liegt in Qualitätsabstrichen, die niemand will.
Wie kann ich als Kunde prüfen, ob Herkunftsangaben wirklich stimmen?
Fordern Sie konkrete Nachweise: Namen der Lieferanten, Rechnungskopien (geschwärzt), Fotos der Höfe oder sogar Besichtigungstermine. Seriöse Caterer haben nichts zu verbergen und freuen sich über Ihr Interesse. Prüfen Sie, ob der Caterer Mitglied in regionalen Qualitätsinitiativen ist (z.B. "Aus der Region, für die Region"). Fragen Sie nach Zertifikaten: Bio-Siegel, Herkunftszertifikate, Qualitätsprogramme. Googeln Sie die genannten Lieferanten – existieren die Höfe wirklich? Bei Fleisch: Lassen Sie sich Schlachtnummern zeigen, über die Herkunft bis zum Tier rückverfolgbar ist. Bestehen Sie auf einer vertraglichen Herkunftsgarantie. Wenn der Caterer behauptet "100% regional aus 50 km Umkreis", muss dies im Vertrag stehen. Bei Täuschung haben Sie Ansprüche. Nutzen Sie Ihre Marktmacht: Machen Sie Transparenz zur Auftragsbedingung. Caterer, die wirklich regional und handwerklich arbeiten, liefern Ihnen alle Nachweise gerne – alle anderen entlarven sich selbst.
Macht Nachhaltigkeit beim Catering wirklich einen Unterschied oder ist das nur Marketing?
Echter nachhaltiger Ansatz macht einen messbaren Unterschied – Greenwashing-Marketing dagegen nicht. Die Zahlen sind eindeutig: Ein regional ausgerichtetes Catering für 100 Personen spart gegenüber Standard-Import 180-250 kg CO2. Das entspricht 1.200 km Autofahrt oder dem Jahres-CO2-Budget von 2-3 Bäumen. Zero-Waste-Konzepte reduzieren Lebensmittelabfall von 25-30 Prozent auf unter 5 Prozent. Bei einem großen Event bedeutet das 40-60 kg weniger weggeworfene Lebensmittel. Mehrwegsysteme vermeiden pro Event 5-8 kg Plastikmüll. Saisonales Gemüse aus regionalen Gewächshäusern verursacht bis zu 85 Prozent weniger CO2 als Import per Flugzeug. Diese Zahlen sind dokumentierbar und gehen in Ihre CSR-Berichterstattung ein. Allerdings: Viele Caterer betreiben Greenwashing mit vagen Nachhaltigkeitsversprechen ohne messbare Fakten. Der Unterschied: Seriöse Anbieter liefern Ihnen CO2-Berechnungen, Transportweg-Nachweise und Abfallbilanzen. Marketing-Caterer bleiben bei Floskeln. Bestehen Sie auf Zahlen – dann trennt sich die Spreu vom Weizen.
Ist es möglich, bei größeren Firmenevents mit 200+ Gästen noch auf regionale Qualität zu setzen?
Ja, aber es erfordert längere Vorlaufzeit und realistische Erwartungen. Für Events mit 200+ Personen empfiehlt sich eine Vorlaufzeit von mindestens 8-12 Wochen, damit regionale Partner ausreichend Kontingente reservieren können. Nicht alle Spezialitäten sind in beliebiger Menge regional verfügbar – hier ist Flexibilität gefragt. Beispiel: Statt Dry-Aged-Rindersteaks für alle (eventuell nicht in Masse regional beschaffbar) bieten Sie zwei Hauptgänge zur Wahl an: Regional gereiftes Rindfleisch und saisonal-vegetarisch. So erreichen Sie hohe Regionalquote ohne Kompromisse. Professionelle Caterer mit eigener Produktion und etablierten Partnernetzwerken bewältigen auch große Events regional. Wichtig ist jedoch: Bei 200+ Personen sind manche handwerklichen Details nicht mehr darstellbar (z.B. individuelles Anrichten jedes Tellers). Hier verschiebt sich der Fokus auf intelligente Buffet-Konzepte oder serielle Teller-Service mit gleichbleibender Qualität. Die Devise: Qualität ja, aber der Prozess muss skalierbar bleiben.
Welche Fragen sollte ich einem Caterer unbedingt stellen, um Qualität zu prüfen?
Stellen Sie diese fünf Kernfragen und bewerten Sie die Antworten kritisch: (1) "Nennen Sie mir die drei wichtigsten Lieferanten für unser geplantes Menü – mit Namen und Ort." Gute Antwort: Konkrete Namen, Orte und eventuell sogar Telefonnummern. Schlechte Antwort: "Diverse regionale Partner" oder "Das sind Betriebsgeheimnisse". (2) "Wie und wo produzieren Sie die Speisen für unser Event?" Gute Antwort: Beschreibung der eigenen Produktionsküche, Einladung zur Besichtigung, Erklärung der Abläufe. Schlechte Antwort: Vage Aussagen, keine Details, Abwehr. (3) "Welchen Prozentsatz Ihrer Zutaten beziehen Sie aus welchem Umkreis?" Gute Antwort: Konkrete Zahl (z.B. "75% aus 50 km Radius"), am besten mit Dokumentation. Schlechte Antwort: "So regional wie möglich" ohne Zahlen. (4) "Wie gehen Sie mit Lebensmittelüberschüssen nach unserem Event um?" Gute Antwort: Klares Zero-Waste-Konzept, Weitergabe an Tafeln, Kompostierung. Schlechte Antwort: "Wird entsorgt". (5) "Können wir einen Probetermin vereinbaren und Ihre Produktion besichtigen?" Gute Antwort: Sofortige Zusage mit Terminvorschlägen. Schlechte Antwort: Ausweichende Antworten oder Verweigerung.
6. Fazit: Qualität als Investition in Zukunft und Vertrauen
Der Wandel im Catering von Quantität zu Qualität ist unumkehrbar. Gäste fordern nachvollziehbare Herkunft, Unternehmen benötigen Nachhaltigkeit für ihre CSR-Ziele, und der Markt belohnt Transparenz mit Wachstum. Regionale Partnerschaft mit handwerklich arbeitenden Caterern ist 15-30 Prozent teurer als Industrie-Massenware – aber diese Investition zahlt sich durch Geschmack, Vertrauen und messbare Nachhaltigkeitseffekte mehrfach aus. Mit der 10-Punkte-Checkliste und kritischen Fragen trennen Sie seriöse Qualitätsanbieter von Greenwashing-Caterern. 2025 entscheidet: Setzen Sie auf authentische Werte oder anonyme Billigware?
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